Die Frage nach der Lichtstärke im Aquarium tritt immer mehr in den Vordergrund angesichts der Vielzahl moderner, aber völlig unterschiedlicher Leuchtmittel.


Wieviel Licht braucht ein Aquarium ?

Die wesentliche Größe dabei ist der in “Lumen” angegebene Lichtstrom. Das Verhältnis von Lichtstrom zu Leistungsaufnahme ergibt dann die Lichtausbeute bzw. Effizienz in Lumen pro Watt (lm/W).

Früher war es einfach, da gab es nur die T8-Leuchtstoffröhren (∅25mm) als  halbwegs effizientes und lichtstarkes Leuchtmittel. Da ist jeder Röhrenlänge eine fixe Leistungsaufnahme zugeordnet, die Effizienz liegt bei 60-70 lm/W. Wegen dieser relativ konstanten Bedingungen war es naheliegend, die Lichtstärke auf die Wattage zu beziehen und die bekannte Faustformel für Süßwasser zu finden :


Lichtbedarf  =  0,3 W/l  – gilt nur für T8 mit Reflektor

Die Verwendung eines Reflektors ist wesentlich bei Leuchtstoffröhren

Bei den neueren T5-Leuchtstffröhren (∅15mm) ist das nicht mehr so eindeutig, da gibt es für jede Röhrenlänge 2 Wattagen – die HE und HO Ausführung. zB die Röhrenlänge von 849mm kann 21W haben oder 39W – der Unterschied ist beachtlich.

Mit  2100lm / 21W = 100 lm/W und 3220lm / 39W = 83 lm/W ist auch die Effizienz deutlich anders und allemal höher als bei T8. Wobei die T8 auch besser wird bei Betrieb am EVG statt KVG.

Vollends verwirrend wird es aber mit LEDs.

Da streut die Lichtausbeute von etwa 10 lm/W bis etwa 70 lm/W, wie ein Test des “Verein für Konsumenteninformation” für Raumbeleuchtung zeigt. Die Mehrzahl der getesteten Leuchtmittel liegt bei 20-30 lm/W,  die schaffen also etwa die Hälfte einer T8. Andere, nicht im Test enthaltene LED-Leuchtmittel gehen bis etwa 100 lm/W oder darüber, wenn man den Katalogangaben folgt. Spätestens jetzt reift die Erkenntnis, dass die reine Wattangabe oder Watt pro Liter rein gar nichts mehr aussagt über die Lichtmenge. Wir müssen uns notgedrungen von der leicht ersichtlichen Wattangabe auf den Lichtstrom umstellen, der leider (noch) nicht bei allen Leuchtmitteln bekannt bzw. aufgedruckt ist. Bei LEDs kommen noch die jeweilige Stromstärke und auch die Temperatur als Einflussfaktoren auf den Lichtstrom hinzu, weshalb sich die Katalog- bzw. Laborwerte in der Praxis durchaus reduzieren können.

Aber wieviel Licht braucht ein Aquarium wirklich?

Ich denke, dass die 0,3 W/l mit T8 sich als unterer Bereich einer möglichen Lichtstärke bewährt haben und kann dies als Grundlage weiterer Betrachtungen dienen. Nehmen wir 65 lm/W als durchschnittliche Lichtausbeute für T8 und den Reflektorwirkungsgrad mit 0,75 an, dann ergibt sich 0,75 x 65 lm/W = 48,75 lm/W , gerundet 50 lm/W die effektiv im AQ wirksam sind.

Und weiter 0,3 W/l x 50 lm/W = 15 lm/l

Sohin sollte ein bepflanztes Aquarium mit gut 15 lm/l beleuchtet werden.

Unabhängig von der Lichtquelle – ein Photon ist ein Photon

Aus der Aquariengröße ergibt sich nun die benötigte Gesamtlichtstärke.

zB 450l x 15 lm/l = 6750 lm

Der aufmerksame Leser hat natürlich bemerkt, dass die Lichtabschwächung im Wasser nicht berücksichtigt ist in obigen Überlegungen, desgleichen der völlig unterschiedliche Lichtbedarf der verschiedenen Pflanzenarten.


One thought on “Wieviel Licht braucht ein Aquarium?”

  1. Mit 15 Lm/L kann man natürlich Pflanzen wachsen lassen aber hier handelt es sich ausschließlich um einfache Pflanzen mit wenig Lichtbedarf. Für rote Pflanzen mit gehobenen Ansprüchen sind mindestens 30 Lm/L notwendig. Bei höchsten Ansprüchen reicht der Lichtbedarf bis 50 Lm/L und mehr! Qelle; Flowgrow.de

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